Dreipunkt-Beleuchtung: Was ist das und was brauche ich dafür?

Andreas Mühlbauer

Zuletzt aktualisiert am

Wie du vielleicht bereits bemerkt hast, ist die richtige Beleuchtung ausschlaggebend für Qualität und Stimmung von Fotos und Videos.

Als YouTuber wirst du dich sehr häufig in deinem Zimmer vor dem Computer filmen, während du in die Kamera sprichst. Eine schöne Dreipunkt-Beleuchtung lässt dich dabei immer im besten Licht erscheinen.

Was eine Dreipunkt-Beleuchtung ist, was du dafür brauchst und wie du sie umsetzt, erkläre ich dir in diesem Artikel.

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Was ist eine Dreipunkt-Beleuchtung?

Die Dreipunkt-Beleuchtung ist eine gängige Methode in der Fotografie und im Film, um ein Motiv optimal auszuleuchten. Sie besteht aus drei Lichtquellen, die strategisch um das Motiv platziert werden: dem Hauptlicht, dem Fülllicht und dem Spitzlicht.

Dreipunkt-Beleuchtung: Objekt

Durch die gezielte Platzierung dieser drei Lichtquellen kann man eine professionelle Ausleuchtung erzielen, die dem Motiv eine dreidimensionale Wirkung verleiht, es vom Hintergrund abhebt und optimal zur Geltung bringt. Die Dreipunkt-Beleuchtung wird häufig in Studiosettings, bei Porträtaufnahmen, Interviews oder Filmproduktionen verwendet, um eine ästhetisch ansprechende Beleuchtung zu erzeugen.

Und natürlich ist sie auch geeignet, um deine YouTube-Videos ins richtige Licht zu rücken 😉

Dreipunkt-Beleuchtung: tube ninja

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Das Hauptlicht

Fangen wir mal mit dem Hauptlicht an.

Das Hauptlicht (auch Führungslicht) ist die stärkste Lichtquelle und erzeugt starke Lichtreflexe und Schatten auf dem Motiv. Das Hauptlicht schafft somit die Form und Konturen des Motivs.

Wir platzieren das Hauptlicht diagonal zur Kamera, um dem Motiv eine natürliche Ausleuchtung zu verleihen und Schattenwürfe zu erzeugen. Eine gängige Positionierung ist etwa 45 Grad seitlich und 45 Grad oberhalb des Motivs. Dadurch entstehen schöne Licht-Schatten-Kontraste und das Motiv wird plastisch dargestellt. Die Platzierung und Ausrichtung des Hauptlichts kannst du je nach gewünschtem Effekt und der Stimmung noch etwas verschieben.

Die Wahl der richtigen Lichtquelle für das Hauptlicht hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem verfügbaren Equipment und den gewünschten Effekten. Grundsätzlich eignen sich Dauerlicht oder LED-Panels als Lichtquellen. Ich verwende hier ein LED-Panel von Neewer.

Wie du siehst, entstehen auf der anderen Seite starke Schatten. Die versuchen wir nun mit dem Fülllicht in den Griff zu bekommen.

Das Fülllicht

Das Fülllicht (auch Aufhelllicht genannt) dient dazu, die Schatten, die durch das Hauptlicht entstehen, aufzuhellen. Das Aufhelllicht reduziert den Kontrast und hebt Details hervor, ohne dabei selbst harte Schatten zu erzeugen.

Das Fülllicht platzieren wir ebenfalls frontal vor unserem Motiv, aber auf der anderen Seite. Es sollte sich in einem Winkel von etwa 45 Grad zum Motiv befinden und von vorne kommen, um die Schattenbereiche auszugleichen. Die Intensität des Fülllichts sollte niedriger sein als die des Hauptlichts, um die Schatten aufzuhellen, ohne das Motiv zu überstrahlen.

Bei der Wahl der richtigen Lichtquelle für das Fülllicht gibt es verschiedene Optionen. Die naheliegendste Möglichkeit ist eine Softbox, die ein weiches und diffuses Licht zu erzeugt. Alternativ kannst du auch einen Reflektor verwenden, um das vorhandene Licht zu reflektieren und so die Schatten aufzuhellen. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von einem dimmbaren LED-Panel oder einer Studioleuchte mit einem Frontdiffusor. Ich verwende hier eine handelsübliche Softbox.

Fast fertig. Als Letztes kümmern wir noch um das Spitzlicht.

Das Spitzlicht

Das Spitzlicht ist der dritte Bestandteil der Dreipunkt-Beleuchtung. Es hebt den Umriss des Motivs hervor und ermöglicht eine visuelle Trennung vom Hintergrund.

Das Spitzlicht stellen wir direkt hinter dem Motiv auf, genau gegenüber des Hauptlichts. Eine gängige Positionierung ist 45 Grad hinter und 45 Grad oberhalb des Motivs.

Als Spitzlicht eignen sich am ehesten harte Lichtquellen, die einen konzentrieren Lichtstrahl erzeugen. Also beispielsweise Spots, LED-Panels oder Scheinwerfer. Da ich kein zweites LED-Panel habe, verwende ich hierfür einfach eine Stehlampe.

Und das ist eigentlich auch schon alles. Schauen wir uns zum Schluss zum Vergleich dasselbe Motiv einmal mit normaler Zimmerbeleuchtung und einmal komplett ausgeleuchtet an.

4 Praktische Tipps für die Dreipunkt-Beleuchtung

Die genaue Platzierung und Ausrichtung der einzelnen Lichtquellen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewünschten Stimmung, dem Motiv und der verfügbaren Lichtquellen.

Hier sind ein paar praktische Tipps, die dir dabei helfen, eine optimale Ausleuchtung deines Motivs zu erreichen.

  1. Vermeide harte Schatten und Überbelichtung: Überprüfe vor der Aufnahme, ob harte Schatten entstehen, die das Motiv unvorteilhaft aussehen lassen. Vermeide außerdem, dass helle Bereiche durch Überbelichtung ausbrennen. Experimentiere mit dem Abstand und der Helligkeit der einzelnen Leuchten, bis du eine gute Balance zwischen Licht und Schatten erreichst.
  2. Finde den richtigen Weißabgleich: Achte darauf, dass die Farbtöne der einzelnen Lichtquellen zueinander und zur gewünschten Stimmung passen. Passe den Weißabgleich in den Einstellungen deiner Kamera an die Lichtquellen an. So vermeidest du unerwünschte Farbstiche in deinen Aufnahmen.
  3. Nutze Hilfsmittel, um das Licht zu lenken: Nutze Hilfsmittel wie Softboxen, Schirme oder Reflektoren, um das Licht weicher zu machen oder es gezielt zu lenken. Diese können helfen, harte Schatten abzumildern oder das Licht zu streuen.
  4. Nutze Lichteffekte im Hintergrund: Lichterketten oder Lampen, die den Hintergrund beleuchten, sorgen für schöne Lichteffekte. Außerdem tragen sie dazu bei, das Motiv vom Hintergrund abzuheben und ihm eine gewisse Tiefenwirkung zu verleihen.

Vergiss nicht, dass die Dreipunkt-Beleuchtung nur ein Ausgangspunkt ist. Je nach Situation kannst du weitere Lichtquellen hinzufügen oder vorhandene Lichter anpassen, um den gewünschten Look zu erreichen.

Budgetoptionen für die Dreipunkt-Beleuchtung

Das optimale Lichtsetup für eine Dreipunkt-Beleuchtung besteht aus zwei LED-Panels und einer Softbox:

  • Das erste LED-Panel platzierst du als Hauptlicht seitlich vorne und etwas oberhalb des Motivs. Dabei wählst du am besten eine relativ hohe Lichtintensität.
  • Ebenfalls vorne, aber auf der anderen Seite, platzierst du die Softbox als Fülllicht. Die Intensität des Fülllichts sollte niedriger sein als die des Hauptlichts, um die Schatten zu mildern, ohne das Motiv zu überstrahlen.
  • Das zweite LED-Panel platzierst du als Spitzlicht gegenüber des Hauptlichts hinter dem Motiv. Stelle auch dieses LED-Panel auf eine hohe Helligkeit ein. Richte das Spitzlicht so aus, dass es von oben auf die Schultern und Haare der sprechenden Person fällt.

Somit kannst du bereits für etwa 200 Euro eine professionelle Beleuchtung erreichen. Das ist dir alles zu teuer? Dann sind die folgenden DIY-Lösungen möglicherweise etwas für dich:

DIY-Lösungen für die Dreipunkt-Beleuchtung

Wenn du keine professionelle Beleuchtungsausrüstung zur Verfügung hast, gibt es ein paar alternative DIY-Lösungen, mit denen du eine Dreipunkt-Beleuchtung erreichen kannst. Hier sind ein paar Ideen:

  • Verwende Lampen oder Arbeitsleuchten: Du kannst handelsübliche Steh- oder Schreibtischlampen als Ersatz für professionelle Studioleuchten verwenden. Am besten funktioniert das mit Lampen, die über einstellbare Helligkeitsstufen verfügen.
  • Reflektoren: Reflektoren sind kostengünstige Alternativen zu Softboxen und eignen sich in erster Linie als Fülllicht. Verwende einen weißen oder silbernen Reflektor, um das Hauptlicht zurückzuwerfen und so Schatten aufzuhellen.
  • Fensterlicht: Nutze das Tageslicht durch ein Fenster als Hauptlicht. Stelle sicher, dass du den optimalen Winkel findest, um das Motiv gleichmäßig zu beleuchten. Ergänze das Fensterlicht mit Lampen oder Reflektoren als Füll- und Spitzlicht.
  • DIY-Softboxen: Du kannst dir deine eigenen Softboxen bauen, um das Licht zu streuen und weicher zu machen. Decke dazu eine normale Steh- oder Schreibtischlampe mit einem weißen Bogen Papier oder einem weißen Leintuch ab. Acht dabei auf genügend Abstand zwischen der Lampe und der Abdeckung – es herrscht Brandgefahr.

Natürlich bieten diese DIY-Lösungen nicht dieselben Möglichkeiten wie professionelle Ausrüstung. Dennoch können sie für den Einstieg eine gute Alternative sein.

Fazit

Das wars auch schon. Fassen wir das zum Schluss nochmal zusammen:

Die Dreipunkt-Beleuchtung ist eine Methode, um ein Motiv optimal auszuleuchten. Sie besteht aus drei Lichtquellen, die um das Motiv herum platziert werden.

Das Hauptlicht stellst du frontal, etwas seitlich versetzt vor deinem Motiv auf. Hierfür verwendest du im besten Fall ein LED-Panel. Wenn du keins hast, tut es auch einfach eine Stehlampe mit regulierbaren Helligkeitsstufen.

Ebenfalls vor deinem Motiv, aber auf der anderen Seite, stellst du das Fülllicht auf. Falls du keine Softbox hast, verwendest du hierfür einen Reflektor oder eine Lampe, die du mit einem weißen Bettlaken abdeckst. Oder im Notfall auch einfach eine weiße Wand, die das Hauptlicht reflektiert.

Gegenüber des Hauptlichts stellst du das Spitzlicht auf und richtest es so aus, dass es von hinten auf den Sprecher fällt.

Optional verwendest du noch Lichterketten oder zusätzliche Lampen im Hintergrund, die für schöne Lichteffekte sorgen und deinen Aufnahmen zusätzliche Tiefe gehen.

Anschließend experimentierst du noch etwas mit der Lichtstärke und den Abständen der einzelnen Leuchten.

Und schon hast du eine wunderschöne Dreipunkt-Beleuchtung!

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Andreas Mühlbauer

WordPress-Experte, SEO-Nerd und Content Creator mit über 10+ Jahren Erfahrung. Täglich am Programmieren, Websites optimieren und Videos schneiden. Ansonsten findest du ihn meistens auf einem Surfbrett oder beim Wandern in den Bergen wieder.

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