Bounce Rate: Was sie für dich bedeutet und wie du sie niedrig hältst (Gastartikel)

Andreas Mühlbauer

Zuletzt aktualisiert am

Es ist gut, wenn deine Website viele Besucher verzeichnet, doch hilft es wenig, wenn diese die Seite bereits nach kürzester Zeit wieder verlassen. In solchen Fällen spricht man von einem Bounce (Absprung auf deutsch). Die Gründe hierfür können vielfältig sein: Möglicherweise gefällt dem Besucher das Layout der Seite oder der Content nicht, er fühlt sich durch zu viele Werbeanzeigen gestört oder es kommt zu technischen Problemen. Für Unternehmen ist es jedoch von hoher Bedeutung, dass die Besucher auf der eigenen Seite verweilen und eine Aktion durchführen – in den meisten Fällen wird auf eine Conversion gehofft.

Was genau sagt die Absprungrate aber eigentlich aus und wann ist sie gut oder schlecht? Diese Fragen klären wir nun und geben natürlich auch Ratschläge, wie du deine Bounce Rate verringern kannst.

Was ist die Bounce Rate?

Der Begriff Bounce Rate kommt aus dem Englischen, im Deutschen wird üblicherweise auch von der Absprungrate gesprochen. Dabei handelt es sich um den Prozentsatz von Nutzern, die eine Website besuchen, diese aber nach kurzer Zeit ohne die Ausführung einer weiteren Aktion wieder verlassen. Darunter ist zum Beispiel das Klicken auf einen Link zur Weiterleitung zu verstehen, der Download einer Datei oder bei Online-Shops kann dies im Idealfall ein Kaufabschluss sein. Auch wenn keine Aktion abgeschlossen wird, der Besucher dafür aber für eine bestimmte Dauer auf der Website verweilt, wird dies nicht als Absprung gewertet.

Wenn eine Website eine sehr geringe Absprungrate aufweist, wird dies allgemein so bewertet, dass diese bei den Nutzern gut ankommt. Dies wird auch Google oder anderen Suchmaschinen so gesehen, weshalb die Absprungrate ein fester Bestandteil ist, wenn es um die Analyse einer Website geht. Ob die Bounce Rate allerdings auch einen Einfluss auf SEO und somit auf das Ranking hat, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Full Service Agenturen richten die meisten ihrer Maßnahmen darauf aus, den Besucher mit dem Inhalt zu beschäftigen und die Absprungrate niedrig zu halten.

Wo ist die Absprungrate relevant?

Die Absprungraten verschiedener Websites können nicht pauschal miteinander verglichen werden und müssen unter den entsprechenden Rahmenbedingungen bewertet werden. So kann der Zweck, der hinter einer Website steckt, deutlich variieren.

Nehmen wir Blogartikel als Beispiel. Diese wollen in erster Linie informieren. Es geht nicht darum, den Leser auf eine andere Domain weiterzuleiten, Daten vom Besucher zu erhalten oder gar einen Kaufabschluss zu erlangen. Nachdem der Eintrag durchgelesen wurde, verlässt der Nutzer die Website wieder, was in einem solchen Fall keinesfalls als negativ gewertet werden sollte. Hier hat die Absprungrate folglich keine hohe Relevanz.

Eine wesentlich höhere Bedeutung hat die Bounce Rate bei Websites, die einen Teil der Customer Journey darstellen und das bloße Ziel haben, den Nutzer zu einer Aktion zu bewegen. Ein Absprung bedeutet dabei, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde. Gegenteilig kann hier eine niedrige Absprungrate als Erfolg gewertet werden.

Bei der Absprungrate sollte außerdem nicht nur eine Momentaufnahme in Betracht gezogen werden, sondern der Verlauf. Über Google Analytics oder andere Analyse-Programme können Veränderungen der Absprungrate über einen bestimmten Zeitraum beobachtet werden. Auf diese Weise kann festgestellt werden, welche Optimierungsmaßnahmen einer Website wirksam waren und welche nicht.

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Wie wird die Bounce Rate berechnet?

Die Bounce Rate berechnet sich daraus, welcher Anteil der Besucher die Website wieder vorzeitig verlassen. Die konkrete Rechnung dafür lautet:

Bounce Rate = Gesamtzahl der Website-Besucher / Besucher, die die Landingpage aktionslos verlassen

Üblicherweise wird die Absprungrate dabei in Prozent angegeben. Nehmen wir an, dass insgesamt 100 Nutzer die Website besuchen und 30 diese nach wenigen Sekunden wieder verlassen, ohne eine Aktion ausgeführt zu haben. In diesem Fall läge die Absprungrate bei 30%.

Ein niedriger Prozentwert bedeutet folglich, dass nur wenige Besucher von der Website „abspringen“. Hohe Prozentwerte zeigen hingegen eine hohe Bounce Rate an, was bedeutet, dass viele Besucher die Website nach kurzer Zeit verlassen, ohne eine Aktion durchzuführen.

Es gibt verschiedene Analyse-Programme wie Google Analytics, bei denen du die Bounce Rate für deine Domain einsehen kannst. Hier wird zum einen der durchschnittliche Gesamtwert angegeben, du kannst dir aber auch die Aufschlüsselung der einzelnen Unterseiten anzeigen lassen.

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Bild: Pixabay

Was ist eine gute Bounce Rate?

Es ist nahezu unmöglich, die Frage pauschal zu beantworten. Wie wir bereits geschildert haben, hat die Absprungrate je nachdem, welchen Zweck die Website verfolgt, eine andere Relevanz. Bei einem Online-Wörterbuch kann es beispielsweise sogar gut sein, eine hohe Absprungrate zu haben, da dies darauf hinweist, dass der Nutzer schnell gefunden hat, wonach er sucht.

Bei Websites, die eine Conversion verfolgen oder einen anderen Teil der Customer Journey erfüllen, ist das Ziel natürlich nicht eine möglichst hohe Bounce Rate zu haben. Dennoch sollte das Ziel nicht sein, diese um jeden Preis gegen Null zu treiben. Dies ist schlichtweg nicht möglich.

Tatsächlich werden Werte bis 60% noch als gewöhnlich angesehen, da es einfach eine Reihe an Faktoren gibt, die schwer zu beeinflussen sind. Als gut könnte eine Bounce Rate von 20% bis 50% angesehen werden.

Wie kann ich meine Bounce Rate verringern?

Wenn deine Website über eine hohe Absprungrate verfügt und Du anstrebst, diese zu verringern, kann es sinnvoll sein, zunächst die Ursachen zu ergründen. Warum Besucher eine Website vorzeitig verlassen, ohne eine gewünschte Aktion auszuführen, kann verschiedene Gründe haben. Eine gute Webagentur kann dir helfen, die Gründe für die Bounce-Rate deiner Website zu verstehen und sie zu senken.

Gründe für eine hohe Bounce Rate

  • Design und Layout: Diese beiden Punkte tragen erheblich zur Benutzerfreundlichkeit bei und können dabei ein wesentliches Kriterium für eine hohe Absprungrate sein. Findet sich ein Nutzer auf einer Website nicht intuitiv zurecht, kann dies Grund genug sein, diese unverrichteter Dinge wieder zu verlassen.
  • Werbung: Wenn eine Website aufgerufen wird und man zunächst eine Flut an Werbeanzeigen wegklicken muss, ist dies nervig und führt nicht selten zu einem Verlassen der Website. Zu viel Werbung kann außerdem dafür sorgen, dass eine Website unseriös wirkt, was ein weiterer Grund für eine hohe Absprungrate sein kann.
  • Content: Gerade in Zeiten von SEO kann es vorkommen, dass Websites kaum auf Qualität achten, sondern lediglich Keyword-Stuffing betreiben. Wenn Nutzer nicht auf die Inhalte stoßen, nach denen sie suchen, ist dies die häufigste Ursache für ein Verlassen der Website. Die richtige Online Marketing Agentur kann dir helfen, die richtigen Inhalte für deinen Blog zu erstellen, um das Interesse der Leser aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den SEO-Wert zu verbessern.
  • Lange Ladezeiten: Nur wenige Sekunden können zu viel sein und Nutzer dazu veranlassen, die Seite wieder zu schließen. In der heutigen Zeit sind die User schnelle Ladezeiten gewohnt und wollen sich mit nichts weniger zufrieden geben.

Gründe eliminieren und Absprungrate verbessern

Nun, da wir uns mit den Ursachen beschäftigt haben, die eine hohe Bounce Rate herbeiführen können, gilt es, diese zu beheben. Auf diese Weise kannst du deine Absprungrate deutlich optimieren.

Design und Layout

Der erste Eindruck ist wie so oft auch bei der Webseite entscheiden. Hier geht es nicht nur darum, dass der Besucher schnell findet, wonach er sucht, sondern auch um das allgemeine Erscheinungsbild.

Dabei gibt es verschiedene „Regeln“ zu beachten. So sollten beispielsweise nicht zu viele verschiedene Schriftarten gewählt und auch das Farbbild sollte einheitlich gehalten werden, um so für Harmonie statt Chaos zu sorgen. Wenn es im Unternehmen keinen Experten für diesen Bereich gibt, kann es sinnvoll sein, einen Webdesigner zu beauftragen.

Inhalte

In der Regel besucht ein Nutzer eine Webseite, um dort zu finden, wonach er in der Suchmaschine gesucht hat. Wenn dies erfüllt wird, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass der Besucher auf der Domain verweilen wird.

Zudem wird durch qualitativ hochwertigen Content ein positiver Eindruck erweckt. Dazu gehört auch, dass die Inhalte stilistisch einwandfrei, ohne Fehler und gut strukturiert dargestellt werden. Hierbei ist es ebenfalls wichtig, dass der Nutzer in Kürze erkennt, wo er welche Informationen erhält. Zwischenüberschriften, Absätze und Fettdruck wichtiger Satzabschnitte können eine gute Hilfe sein, um sich schnell zurecht zu finden.

Technische Ausstattung

Technische Fehler und lange Ladezeiten sollten in jedem Fall vermieden werden, wenn die Absprungrate verringert werden soll. Daher ist eine gute technische Ausstattung, wozu hochwertige Server gehören, unumgänglich.

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Bild: Unsplash

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, das richtige Maß an Dateien auf der Webseite zu haben. Bilder und Videos können einen Mehrgewinn darstellen, sollten diese allerdings überhand nehmen, wird dies wiederum auf Kosten der Ladezeiten gehen und sich negativ auf die Bounce Rate auswirken.

Fazit

Die Absprungrate muss jeweils individuell betrachtet werden. Nicht bei jeder Webseite ist eine möglichst niedrige Bounce Rate erstrebenswert. Im Rahmen der Customer Journey kann es jedoch durchaus gewinnbringend sein, sich darauf zu konzentrieren, warum Nutzer die eigene Webseite häufig wieder vorzeitig verlassen.

Hierbei gibt es eine Reihe an Optimierungs-Optionen hinsichtlich Layout, Design, Content und Technik, die die Bounce Rate verringern können. Mithilfe von Google Analytics kannst du den prozentualen Wert der Absprungrate in Erfahrung bringen und darüber genau beobachten, welche Maßnahmen von Erfolg gekrönt sind.

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