WordPress ist eine feine Sache. Nicht umsonst ist es das CMS hinter einem Drittel aller Webseiten.
Zu diesem Erfolg dürfte auch der Umstand beigetragen haben, dass WordPress aus SEO-Perspektive keine schlechte Wahl ist.
Wenn du jetzt glaubst, dass du deshalb demnächst ganz oben bei Google zu finden bist, muss ich dich allerdings enttäuschen. WordPress verhilft dir nicht wie durch Zauberhand zu Top-Platzierungen in Suchmaschinen.
Dafür musst du schon etwas tiefer in die Trickkiste greifen! 😉
Im Folgenden habe ich daher die 13 wichtigsten WordPress-SEO-Tipps für dich zusammengetragen.
- 1. Mach WordPress für Suchmaschinen indexierbar!
- 2. Installiere ein gutes SEO-Plugin!
- 3. Lege Metatitle und Metadescription deiner Startseite fest!
- 4. Schreibe Standard-Texte für Kategorien, Tags, Seiten und Beiträge!
- 5. Nutze saubere Permalinks!
- 6. Verbessere deine Ladezeit!
- 7. Vermeide 404-Fehler!
- 8. Vermeide kaputte Links!
- 9. Stell auf HTTPS um!
- 10. Optimiere deine Seite für Mobilgeräte!
- 11. Reiche deine Sitemap bei der Google Search Console ein!
- 12. Deindexiere Seiten mit Bildanhängen!
- 13. Ersetze die Standard-Kategorien von WordPress
- Fazit: 13 wichtige WordPress-SEO-Tipps, die du sofort umsetzen solltest
1. Mach WordPress für Suchmaschinen indexierbar!
Es ist eigentlich selbstverständlich, aber gehen wir lieber auf Nummer sicher:
Damit deine WordPress-Seite überhaupt gecrawled und indexiert werden kann, musst du Suchmaschinen Zugriff gewähren.
Die Einstellung dafür findest du unter Einstellungen > Lesen.
Stelle sicher, dass die Checkbox bei Sichtbarkeit für Suchmaschinen nicht gesetzt ist. Ist das Häkchen gesetzt, sind Suchmaschinen über die robots.txt ausgesperrt.
2. Installiere ein gutes SEO-Plugin!
Bevor du mit der Optimierung deiner WordPress-Seite beginnst, solltest du dir ein SEO-Plugin installieren. Ein SEO-Plugin ergänzt WordPress um Funktionen wie:
- Festlegen von Metatitle und -description
- Festlegen eines Fokus-Keywords und Nebenkeywords
- Optimierung auf Rich-Snippets
Lange war Yoast SEO hierfür alternativlos. Betonung auf war, denn diese Zeiten sind vorbei. Das liegt zum einen daran, dass Yoast SEO sich relativ stark auf die Ladezeit deiner Website auswirkt. Zum anderen daran, dass hier wichtige SEO-Entwicklungen verschlafen wurden.
Außerdem hat Yoast SEO mit dem Plugin Rank Math Konkurrenz bekommen, die es in sich hat. Der Funktionsumfang von Rank Math geht bereits in der kostenlosen Version über den von Yoast SEO Premium hinaus. Mit dabei sind zum Beispiel ein Modul für lokale SEO, Einstellungen für Rich Snippets und eine Schnittstelle zur Google Search Console.
In diesem Artikel habe ich Rank Math genau unter die Lupe genommen.
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3. Lege Metatitle und Metadescription deiner Startseite fest!
Eigentlich ebenfalls eine Selbstverständlichkeit, die dennoch häufig vergessen wird:
Bevor du irgendetwas anderes machst legst du Metatitle und Metadescription deiner Startseite fest. Das sind Titel und Beschreibung, die angezeigt werden, wenn jemand direkt nach dem Namen deiner Webseite sucht. Stichwort: Branding Keywords.
Wenn du RankMath verwendest, kannst du Metatitle (3) und Metadescription (4) bearbeiten, indem du im Backend deiner Startseite auf den Button oben rechts (1) und dann auf Edit Snippet (2) klickst. Der Metatitle geht in den meisten Fällen von Haus aus in Ordnung, die Metadescription solltest du auf jeden Fall anpassen.
4. Schreibe Standard-Texte für Kategorien, Tags, Seiten und Beiträge!
Standard-Texte funktionieren wie ein Fallback. Falls du einmal vergessen hast, die Metadescription oder den Metatitle eines Beitrags oder einer Seite festzulegen, springen sie ein und dort steht zumindest nicht nichts.
Standard-Texte können auch nützlich sein, wenn du keine Lust hast, hunderte Tags oder Kategorien einzeln zu optimieren.
Jedes SEO-Tool bietet Optionen hierfür an. Wenn du RankMath verwendest, findest du diese unter Titel & Meta.
Du kannst dort unter anderem Titles und Metas für verschiedene Inhaltstypen, Autoren und Beitragsformate setzen.
5. Nutze saubere Permalinks!
Mit der Standard-Einstellungen sehen die URLs von WordPress etwa so aus:
https://www.meinblog.com/2020/10/12/super-toller-blog-post/
Sind wir mal ehrlich: So richtig schön lesbar und verständlich ist das nicht. Leider sieht solche URLs dennoch immer noch sehr oft.
Deshalb findest du in der folgenden Liste meine vier Best Practices für saubere Permalinks:
- Kurz: Auch wenn Google es als Rankingfaktor offiziell bestreitet: Kurze URLs sind einfach besser lesbar und benutzerfreundlicher.
- Hierarchisch: Hierarchien sollten klar abgebildet werden. Zum Beispiel: https://www.meinblog.com/seo/keywordrecherche/
- Sprechend: URLs sollten sprechend sein. Das heißt, der Nutzer sollte anhand der URL bereits erkennen, worum es geht.
- Fokus-Keyword: Die URL sollte das Fokus-Keyword der jeweiligen Seite enthalten.
Tipp: Verwende „–“, um einzelne Wörter in deiner URL voneinander zu trennen und beschränke dich ausschließlich auf Kleinbuchstaben, um die Lesbarkeit zu erhöhen.
Am nächsten dran bist du meiner Meinung nach mit der Einstellung Beitragsname:
Du findest diese Einstellungen in WordPress unter Einstellungen > Permalinks.
Eine saubere Permalink-Struktur ist letztendlich ein Faktor für die Benutzerfreundlichkeit deiner Seite – also investiere hier etwas Zeit.
Tipp: Mache dir bereits Gedanken um deine Permalink-Struktur, bevor du mit dem Schreiben von Blogartikeln anfängst. Wenn du erstmal hunderte Artikel veröffentlicht hast, die womöglich in Suchmaschinen ranken, wird es sehr schwierig und aufwändig die Permalink-Struktur nachträglich zu ändern.
6. Verbessere deine Ladezeit!
Hand aufs Herz: Wie lange wartest du auf eine langsame Webseite?
Mal ganz davon abgesehen, dass lange Ladezeiten nerven, bringen sie gleich mehrere Nachteile für dich mit sich:
- Je langsamer deine Website lädt, umso mehr Besucher springen ab und klicken auf ein anderes Ergebnis. Nutzer die abgesprungen sind, lesen deine Artikel nicht, abonnieren nicht deinen Newsletter und kaufen auch keine Produkte.
- Google wertet das als negatives Nutzersignal und es wird schwerer mit deinen Artikeln zu ranken.
- Daneben ist die Ladegeschwindigkeit von Seiten seit der Einführung der Core Web Vitals auch ein direkter Rankingfaktor.
Mach also kurzen Prozess mit allem, was deine Ladezeit runterzieht! Zu den Optimierungsmaßnahmen gehören zum Beispiel:
- Die Optimierung von Bildern
- Das Aktivieren von Caching-Mechanismen
- Das Zusammenfassen von Javascript- und CSS-Dateien.
Eine ausführliche Anleitung zur Optimierung der Ladezeit von WordPress findest du in diesem Artikel.
7. Vermeide 404-Fehler!
Wenn du an deiner Website arbeitest, löschst du regelmäßig Beiträge oder Seiten oder ziehst diese um. Du änderst Kategorien, Tags und die Permalink-Struktur.
Das Problem ist, dass deine Inhalte bereits in verschiedenen Suchmaschinen gelistet sind.
Und plötzlich laufen Besucher ins Leere. Es wird eine Fehlerseite angezeigt, Besucher springen ab. Suchmaschinen gefällt das natürlich nicht, im schlechtesten Fall verlierst du Rankings.
Sei also grundsätzlich vorsichtig mit dem Löschen und Umziehen von Beiträgen oder Seiten. Bevor du den Permalinks bearbeitest, überprüfe, ob diese Seiten ranken und ob sie Besucher generieren und erstelle Weiterleitungen.
Tipp: Rankmath bietet ein eigenes Modul für Weiterleitungen. Du findest dieses unter Rankmath > Weiterleitungen. Du musst dafür also kein zusätzliches Plugin installieren.
8. Vermeide kaputte Links!
Genauso verhält es sich mit Links zu externen Websites. Inhalte werden gelöscht, es gibt technische Probleme oder Websites werden komplett aufgegeben.
Also schau dir deine Links regelmäßig an und entferne alle kaputten Links.
Wenn deine Seite größer wird, wird es immer mühsamer, all deine internen und externen Links manuell zu überprüfen. Deswegen empfehle ich dir die Benutzung eines browserbasierten Broken Link Checkers oder des WordPress-Plugins Broken Link Checker.
9. Stell auf HTTPS um!
HTTPS ist seit August 2014 ein Ranking-Faktor bei Google. Heute ist die SSL-Verschlüsselung eigentlich gängiger Standard und man findet kaum noch eine Seite ohne.
Das liegt auch daran, dass Seiten ohne SSL-Verschlüsselung in Webbrowsern als unsicher gekennzeichnet werden:
Gruselig, oder? Also leg dir am besten ein SSL-Zertifikat zu, falls du noch keins hast!
Eine Anleitung, wie du WordPress auf SSL umstellen kannst, findest du in diesem Artikel.
10. Optimiere deine Seite für Mobilgeräte!
Der Anteil der mobilen Nutzer ist weltweit schon seit längerem größer als der Anteil an Nutzern mit PCs oder Tablets.
Natürlich reagiert auch Google darauf und hat bereits 2018 seinen Mobile-First-Index eingeführt. Im Zuge dessen wurde der Google-Algorithmus Schritt für Schritt daraufhin umgestellt, sich primär die mobile Version einer Website anstatt der Desktop-Version anzuschauen.
Das bedeutet, dass Faktoren wie die Ladezeit auf Mobilgeräten und ein für Mobilgeräte angepasstes Layout umso wichtiger sind. Achte also bereits bei der Auswahl deines WordPress-Themes auf Reponsive Webdesign. Das bedeutet, dass sich das Layout je nach Bildschirmgröße so anpasst, dass die Inhalte in jedem Format optimal erkennbar sind.
Die mobile Geschwindigkeit deiner Webseite kannst du in Google PageSpeed überprüfen. Sie wird dir hier separat berechnet und angezeigt.
11. Reiche deine Sitemap bei der Google Search Console ein!
Google stellt dir mit der Search Console ein mächtiges und völlig kostenloses Tool zur SEO-Analyse deines Blogs zur Verfügung.
Die Google Search Console bietet dir zum Beispiel die folgenden Funktionen:
- Den Status der Indexierung deiner Website und aller Unterseiten überprüfen
- Die interne und externe Verlinkung deiner Seite einsehen
- Im Detail analysieren über welche Suchbegriffe Besucher über Google auf deine Seite kommen
Tipp: Die Google Search Console ist die Lösung schlechthin, wenn du noch nicht über ein professionelles SEO-Tool verfügst. Du findest dort detaillierte Informationen zu Impressionen, Klicks und Click-Trough-Rate (CTR) bestimmter Seiten und Suchbegriffe.
Und natürlich kannst du in der Search Console deine Sitemaps bei Google einreichen.
Das Einreichen deiner Sitemap in der Google Search Console hat den Vorteil, dass Aktualisierungen und neue Inhalte sofort registriert werden und dass die Indexierung in der Regel schneller erfolgt.
Du musst nicht darauf warten, bis der Crawler zufällig vorbeischaut – denn das kann gerade am Anfang dauern.
Für die Erstellung einer Sitemap verwendest du am einfachsten dein SEO-Plugin. Bei Rankmath findest du deine Sitemap und die dazugehörigen Einstellungen unter Sitemap-Einstellungen:
Die URL, die du hier findest, kopierst du und fügst sie unter dem Menüpunkt Sitemaps in der Google Search Console ein:
Fertig! Du hast dir gerade Unmengen an Zeit und Nerven gespart.
12. Deindexiere Seiten mit Bildanhängen!
Mit den Standard-Einstellungen erstellt WordPress für jedes Bild und jede Datei, die du hochlädst eine Anhang-Seite.
Das Problem dabei ist, dass diese Anhang-Seiten bis auf das entsprechende Bild meistens leer sind. Es landet also für jedes hochgeladene Bild und jedes PDF eine leere Seite ohne Mehrwert im Google-Index. Da deine Bilder ja auch noch einmal separat von Google indexiert werden, erzeugst du gleichzeitig auch noch massenhaft Duplicate Content.
Das ist überhaupt nicht cool.
Die einfachste Lösung hierfür ist es, diese Seiten einfach grundsätzlich zu deindexieren. Hierfür verwendest du ein SEO-Tool deiner Wahl. In Rankmath findest du die Option unter Allgemeine Einstellungen:
13. Ersetze die Standard-Kategorien von WordPress
Die Kategorien von WordPress sind auf den ersten Blick eine gute Sache, um deine Website zu strukturieren. Beim genaueren Hinschauen haben sie allerdings einige Nachteile:
- Die Standard-Kategorieseiten werden von Google als Thin Content eingestuft, da sie keine einzigartigen Inhalte enthalten. Die Chance, mit diesen Seiten in den SERPs zu ranken, ist extrem gering.
- Die Aufteilung der Kategorien in nummerierte Seiten ist im Bezug auf die Verteilung des Linkjuice relativ ineffizient.
- Eigentlich haben Kategorie-Seiten viel Potenzial und sind bestens dafür geeignet Backlinks zu generieren. Die beiden oben genannten Punkte machen diese Möglichkeit allerdings zunichte.
Ersetze die Kategorie-Seiten deshalb am besten, indem du individuelle Seiten erstellst und die WordPress-Kategorien weiterleitest. Ein Beispiel für eine solche idividuelle Kategorieseite findest du hier.
Fazit: 13 wichtige WordPress-SEO-Tipps, die du sofort umsetzen solltest
Das wars auch schon! 🙂
Wenn du einen Haken hinter diese 13 Punkte machen konntest, hast du eine solide Grundlage geschaffen, um in Suchmaschinen ein gutes Stück weiter oben zu stehen.
Nachdem du die technischen Themen abgeschlossen hast, geht es nun um die Inhalte. Denn wenn du oben mitspielen willst, kommst du an hochwertigem Content nicht vorbei.
Fällt dir noch ein Tipp für die WordPress-SEO ein, den ich vergessen habe? Dann schreibs in die Kommentare!
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Tolle Tipps! Ich habe noch einiges vor mir. Mein Shop läuft auch auf WordPress und manches war mir noch nicht so ganz klar.
Gerne 🙂 Jeder fängt mal klein an
Eine tolle Liste mit Tipps, die wirklich jeder sofort umsetzen kann: Danke dafür, Andy! Ich werde sie unseren Lesern gerne weiterempfehlen.
Beste Grüße,
Eddy
Hallo Eddy,
vielen Dank fürs Teilen! 🙂
Freut mich, wenn ich damit noch mehr Menschen weiterhelfen kann.
Viele Grüße
Andy
Gibt es vielleicht eine Anleitung dafür, wie du deine individuelle Kategorieseite unter Punkt 13 umgesetzt hast?
Hallo Erik,
das ist eigentlich kein Hexenwerk 🙂
Die Kategorieseiten baust du dir einfach jeweils als Beitrag. Das Layout kannst du dir aus Gutenberg-Blöcken zusammenbauen. Für die Anzeige der Beiträge kannst du einfach den Block „Neuste Beiträge“ verwenden und in den Block-Einstellungen nach der entsprechenden Kategorie filtern. Falls du mehr Einstellungsmöglichkeiten brauchst bieten allerdings auch verschiedene Block-Plugins (Ultimate Blocks, Ultimate Addons for Gutenberg) Blöcke hierfür.
Ich verwende den folgenden Aufbau für meine Kategorieseiten:
1. Überschrift
2. Einleitung
3. Inhaltsverzeichnis (Optional)
4. Beiträge-Raster
5. Fließtext
6. Häufige Fragen (Optional)
Schließlich erstellst mithilfe eines Weiterleitungs-Plugins (aus Redirections oder dem Weiterleitungsmodul von Rankmath oder Yoast) eine Weiterleitung von der jeweils alten Kategorieseite auf die neue.
Und das wars eigentlich schon, diesen Vorgang wiederholst du für all deine Kategorien. Etwas kniffliger wird es, wenn deine Kategorien ineinander verschachelt sind – da ich das auf deiner Seite nicht sehe, gehe davon aus, dass das kein Problem ist.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Viele Grüße
Andy
Hi Andy,
vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Im Moment enthalten meine Kategorien noch zu wenige Artikel. Da rentiert sich eine spezielle Kategorieseite noch nicht. Ich behalte deine Ausführungen aber mal für den Fall im Hinterkopf, dass die Kategorien besser gefüllt sind 🙂
Viele Grüße
Erik
Hallo Andy, vielen Dank für die super Tipps. Gerade mit der Kategorieindexierung beschäftige ich mich gerade und da kommen die Tipps gerade richtig. Auch Rank Math klingt sehr interessant. Tausend Dank dafür! Daniel