Bulletpoints schreiben, die immer ins Schwarze treffen (+5 Bulletpoint-Typen für jede Gelegenheit)

Andreas Mühlbauer

Zuletzt aktualisiert am

Du hast keine Zeit mehr.

Keine Zeit, einen weiteren Newsletter zu lesen. Keine Zeit, dir alle Facebookposts in deiner Timeline genauer anzuschauen. Und eigentlich auch keine Zeit für diesen Blogartikel.

Bleibt trotzdem kurz dran, denn ich verrate dir was:

Auch die Leser deines Blogs haben keine Zeit.

Weil wir heute mit immer mehr Informationen in kürzerer Zeit überschüttet werden, haben wir keine Zeit mehr Blogartikel zu lesen wir Romane.

Jakob Nielsen ist der Web-Usability-Experte schlecht hin. Er veröffentlichte 1997 eine Studie zum Thema „Wie lesen Menschen im Web?„ Mit der Erkenntnis, dass 79% der Menschen nicht mehr Wort für  Wort lesen. Sie scannen deine Texte und wählen sich bestimmte Wörter und Sätze aus. Nur 16% lesen wirklich Wort für Wort.

Und das war 1997!

Die Wunderwaffe, um deine Texte scannbar zu machen?

  • Bulletpoints


Warum sind Bulletpoints aus deinen Blogartikeln nicht wegzudenken?

  • Sie sind Highlights im Text und machen die wichtigsten Informationen auf einen Blick erkennbar.
  • Sie durchbrechen riesige Textblöcke und erregen Aufmerksamkeit.
  • Sie erzeugen Weißraum und machen es Lesern leicht deine Artikel zu scannen.
  • Sie bringen das Versprechen, das du deinem Leser in deiner Überschrift und der Einleitung gegeben hast auf den Punkt.

Du kennst Aufzählungen mit Produktfeatures wahrscheinlich hauptsächlich von Landingpages und fragst dich was das mit deinem Blog zu tun hat.

Schließlich willst du ja nichts verkaufen?

Sieh es doch mal so:

  • Die Überschrift verkauft die Einleitung.
  • Die Einleitung verkauft deine Unterüberschriften.
  • Die Unterüberschriften verkaufen deine Bulletpoints.
  • Die Bulletpoints verkaufen den Schluss und so weiter.

Deine Blogartikel wollen also durchaus etwas verkaufen – nämlich das Weiterlesen.

Und nur Leser, die deinen Artikel bis Schluss mit Begeisterung lesen, hinterlassen einen Kommentar, einen Like oder einen Tweet. Das ist der ungeschriebene Pakt zwischen Bloggern und Lesern.

Überzeugt? 🙂 Dann sind hier einige Tipps für geniale Bulletpoints:

Tipps für Bulletpoints, die ins Schwarze treffen

Schreibe einen Einleitungssatz der knallt

Überschriften haben die Aufgabe, dass deine Einleitung gelesen wird.

Genauso verhält es sich mit dem einen Satz vor Aufzählungen: Er hat die Mission, dass die Liste gelesen wird. Dieser Satz unmittelbar vor deiner Aufzählung muss also zünden.

Hier sind einige Quick-Wins für gute Einleitungssätze:

  • Mach vor deinem Einleitungssatz erstmal einen Absatz.
  • Schreibe einen einzelnen Satz oder einen verständlichen Halbsatz als Einleitung.
  • Vermeide es, Einleitungssatz und Aufzählungen in einem Satz zu formulieren. Das ist schwer zu lesen und nicht benutzerfreundlich.
  • Würze deinen Einleitungssatz mit einem Powerwort.
  • Verwende Demonstrativpronomen wie dieser, um den Zusammenhang zwischen Einleitung und Liste glasklar zur machen.
  • Beende den Einleitungssatz mit einem Doppelpunkt.

Tipp: Lies jeden Punkt nochmal im einzelnen mit deinem Einleitungssatz und überprüfe, ob beides im Hinblick auf Verständlichkeit und Grammatik zusammenpasst.

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Halte deine Punkte kurz

Bulletpoints wurden dafür geschaffen, Klarheit in deine Texte zu bringen. Sie leben davon, dass man sie überfliegen und die wichtigen Informationen mitnehmen kann.

Umso mehr Informationen du in die einzelnen Punkte packst und umso länger diese werden, umso schlechter ist deine Liste scannbar.

Schmeiß unnötigen Ballast deshalb mit diesen vier Tipps aus deinen Listen:

  • Beschränke dich auf eine Kernaussage pro Aufzählungspunkt
  • Vermeide komplizierte Konstruktionen mit Nebensätzen
  • Weiche auf gleichwertige kürzere Wörter aus
  • Schreib wenn nötig in Stichworten, statt in vollständigen Sätzen

Verwende einheitliche Satzzeichen

Abwechslung hin oder her, Bulletpoints brauchen eine einheitliche Zeichensetzung, sonst sieht die Liste schnell unordentlich aus.

Im Grunde kannst du dich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden:

  • Schreibe vollständige Sätze und verwende einen Punkt, ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen am Ende.
  • Schreibe in Stichworten und lass das Satzzeichen am Ende einfach weg.

Auf jeden Fall vermeiden solltest du Konstrukte mit Kommas, Semikolons oder abwechselnden Satzzeichen. Entscheide dich deswegen bei jeder Liste für eine der beiden Varianten.

Schreibe Listen mit maximal 7 Punkten

Vielleicht ist dir mal aufgefallen, dass die Zahl sieben eine ziemlich bedeutende Rolle in unserem Leben spielt:

  • Websites haben meist 7 Navigationspunkte.
  • Ebenen in Dokumenten haben meist nicht mehr als 7 Unterüberschriften.
  • Meetings mit mehr als 7 Leuten werden irgendwie schnell unübersichtlich.

George Miller ist natürlich nicht schuld daran. Aber er hat 1956 herausgefunden, dass ein Mensch gleichzeitig nur 7 Informationseinheiten im Kurzzeitgedächtnis behalten kann.

Achte deswegen darauf, dass deine Listen aus maximal sieben Aufzählungspunkten bestehen. Wird eine Aufzählung länger, ist es sinnvoll darüber nachzudenken, ob wirklich alle Punkte in einer Liste stehen müssen oder ob du sie in mehrere Listen aufteilen kannst.

Probiers mal mit Parallelismus und Symmetrie

Wie bereits erwähnt, verbessern Bulletpoints die Scannbarkeit langer Texte erheblich. Deshalb zum Schluss noch zwei Tipps von den netten Kollegen von Copyblogger:

  • Achte darauf, dass deine Bulletpoints symmetrisch sind. Das bedeutet, dass alle jeweils eine oder zwei Zeilen haben.
  • Bau Parallelismus in deine Punkte ein. Das bedeutet, dass deine Punkte jeweils gleich anfangen und die gleiche grammatikalische Form haben.

Zugegebenermaßen sind diese beiden Tipps eher optional. Probier also einfach mal aus, ob das für dich passt 🙂

Übertreib nicht

Bei aller Begeisterung für Bulletpoints: Übertreib es bitte nicht.

Du willst schließlich nicht, dass dein Blogartikel aussieht wie eine Einkaufsliste 😉

Bulletpoint-Typen für jede Gelegenheit

Cliffhanger-Bulletpoints

Cliffhanger-Bullets funktionieren wie kleine Teaser, die folgende oder zukünftige Inhalte ankündigen. Das kannst du dir zum Beispiel so vorstellen:

In diesem Blogpost erfährst du:

  • Warum Bulletpoints aus deinen Blogartikel nicht wegzudenken sind
  • Wie du mit ein paar einfachen Tricks geniale Aufzählungen schreibst
  • Welche Bulletpoints du verwendest, um Glaubwürdigkeit zu schaffen, zu verkaufen und um Informationen zu vermitteln

Tipp: Verwende Cliffhanger-Bulletpoints in der Einleitung deiner Blogposts, um Leser neugierig zu machen und zum Weiterlesen zu motivieren.


Feature-Bulletpoints

Feature-Bulletpoints haben nur einen Job: Verkaufen.

Dabei geht es weniger darum trockene Produktfeatures zu vermitteln, sondern diese mit passenden Kundenwünschen zu verbinden. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Im Onlinekurs „Advanced Blogging“ bekommst du:

  • Einen einfachen und strukturierten Weg, um Online Marketing zu verstehen
  • Eine einzigartige Philosophie, um dir einen erfolgreichen Blog aufzubauen
  • Zugang zu einer Community aus Experten, die dir bei deinen Fragen zur Seite stehen

Tipp: Verwende Feature-Bullets auf Landingpages oder Produktseiten, um die besten Produktmerkmale ins Rampenlicht zu rücken.


Credibility- oder Authority-Bulletpoints

Im Gegensatz zu Feature-Bulletpoints, haben Credibility- oder Authority-Bullets das Ziel Glaubwürdigkeit zu schaffen. Statt auf Produktmerkmalen liegt das Augenmerk dabei auf äußeren Faktoren, die nur schwer beeinflussen kannst. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

Melde dich jetzt kostenlos zum Newsletter an:

  • 10.000 zufriedene Abonnenten
  • TÜV-zertifizierte Mailserver

Tipp: Authority-Bulletpoints verwendest du am besten dort, wo der Vertrauensfaktor entscheidend ist. Zum Beispiel, wenn Leser bei der Newletter-Anmeldung persönliche Daten wie Name und Emailadresse eingeben müssen.


Content-Bulletpoints

Der Klassiker für Blogger. In Content-Bulletpoints gehört alles, was auf keinen Fall im Fließtext untergehen darf. Beispiel gefällig?

Es gibt vier gute Gründe, warum Bulletpoints aus deinen Blogartikeln nicht wegzudenken sind:

  • Sie sind Highlights im Text und machen die wichtigsten Informationen auf einen Blick erkennbar.
  • Sie durchbrechen riesige Textblöcke und erregen Aufmerksamkeit.
  • Sie erzeugen Weißraum und machen es Lesern leicht deine Artikel zu scannen.
  • Sie bringen das Versprechen, das du deinem Leser in deiner Überschrift und der Einleitung gegeben hast auf den Punkt.

Tipp: Pack die wichtigsten Learnings aus deinem Text in Content-Bulletpoints. Mir persönlich geht das noch nicht weit genug. Daher schreibe ich meine Blogartikel so, dass die Kernaussage verständlich ist, wenn man nur die Zwischenüberschriften und Bulletpoints überfliegt.


Einfache Aufzählungen

Einfache Aufzählungen sind im Grunde eine einfache Form von Content-Bulletpoints und bündeln zusammengehörige Bestandteile. Die einzelnen Punkte bestehen dabei maximal aus ein paar Wörtern. Zum Beispiel so:

Diese fünf Bulletpoint-Typen muss jeder Blogger kennen:

  • Cliffhanger-Bullets
  • Feature-Bullets
  • Authority-Bullets
  • Content-Bullets
  • Einfache Aufzählungen

Tipp: Verwende einfache Aufzählungen, um deinem Leser einen schnellen Überblick über Bestandteile zu geben, die zusammengehören.


Fazit: Bulletpoints schreiben, die ins Schwarze treffen

Haben deine Bulletpoints einen Einleitungssatz, der zum Lesen motiviert, sind kurz und haben eine einheitliche Zeichensetzung? Und bestehen deine Listen aus maximal sieben Punkten und haben die richtige Reihenfolge?

Herzlichen Glückwunsch, damit weißt du nun mehr über Bulletpoints als die meisten professioellen Texter.

Das soll natürlich keine Aufforderung sein, stur diesen Regeln zu folgen. Für die eine Liste passt dieser Tipp und für die andere der nächste. Nimm sie daher als Inspiration.

Welche Bulletpoints verwendest du am liebsten? Schreibs in die Kommentare! 🙂

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Andreas Mühlbauer

WordPress-Experte, SEO-Nerd und Content Creator mit über 10+ Jahren Erfahrung. Täglich am Programmieren, Websites optimieren und Videos schneiden. Ansonsten findest du ihn meistens auf einem Surfbrett oder beim Wandern in den Bergen wieder.

5 Gedanken zu „Bulletpoints schreiben, die immer ins Schwarze treffen (+5 Bulletpoint-Typen für jede Gelegenheit)“

  1. Ich persönlich finde bullet Points auch sehr wichtig und versuche diese mit farbigen Icons darzustellen, damit sie noch besser herausstechen. Mir gefällt das…

    Frage, wie hast du das mit den Tipp Boxen gemacht? Eigenes Design oder per plugin?

    Viele Grüße, Roman

    • Das Element heißt Styled Box und ist Teil des Plugins Generate Blocks, das den Gutenberg Editor um zusätzliche Blöcke erweitert 🙂

      Viele Grüße
      Andreas

  2. Hi Andy, super Artikel, super Tipps! Auch die Klassifizierung gefällt mir gut. Ich habe in Content Audits auch schon häufiger festgestellt, dass kurze Zusammenfassung über den Inhalt des Artikels direkt nach der Einleitung häufig dazu führen, dass die Verweildauer des jeweiligen Artikels etwas länger ist bzw. die Bounce Rate in diesem Fall sinkt. Insofern kann ich dir nur Recht geben! LG Jasmina

    • Hi Jasmina,

      definitiv, Bulletpoints wirken sich positiv auf das Nutzerverhalten aus.

      Mit der Verweildauer ist eine interessante Beobachtung 🙂

      Viele Grüße
      Andy

  3. Wirklich ein sehr interessanter Artikel und nach den Kommentaren, werde ich versuchen da auch etwas mehr Zeit zu investieren und meine Bulletpoints etwas schöner zu gestallten.

    Danke dir für deinen Beitrag!

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