Überschriften schreiben, über die garantiert niemand hinweg scrollt – 11 Tipps

Andreas Mühlbauer

Zuletzt aktualisiert am

Es ist zum Haareraufen.

Du schreibst haufenweise hochwertige Blogartikel und teilst diese wie verrückt in sozialen Netzwerken. Trotzdem verirren sich nur vereinzelte Leser auf deinen Blog und lesen deine Texte.

Du fragst dich: Wie kann das überhaupt sein?

Der Grund dafür ist viel naheliegender als du vielleicht denkst. Versetz dich einfach mal in deine Leser hinein: Die meisten scannen täglich hunderte Blogartikel. Dabei überfliegen sie maximal ein Vorschaubild, eine Zeile Text – und die Überschrift. All das spielt sich in Sekundenbruchteilen ab.

Deine Überschrift hat den Job, auf den ersten Blick zu überzeugen. Sie muss deinen Leser in den Text hineinziehen.

Deshalb habe ich mich mal wieder hingesetzt, das Internet durchforstet und sogar einige Bücher gewälzt und diese zwölf Tipps zusammengetragen, mit denen du Überschriften schreiben kannst, über die wirklich niemand mehr hinweg scrollt.

Hinweis: Um die Tipps für dich noch verständlicher und plakativer zu machen, habe ich jeden Tipp mit Beispielen aus bekannten deutschen Blogs ergänzt.

1. Gib dem Leser einen Grund, deinen Blogartikel zu lesen

Die allerwichtigste Regel, wenn du phänomenale Überschriften schreiben willst, zuerst:

Leser brauchen einen Grund, deinen Artikel zu lesen.

Das klingt erstmal selbstverständlich, man kann es trotzdem nicht oft genug wiederholen. Großartige Überschriften sind alles andere als eine langweilige Information über das Thema deines Blogartikels.

Betrachte Überschriften vielmehr als Versprechen an deinen Leser. Was wird er einfacher, schneller oder besser machen? Erlernt er eine neue Fähigkeit? Welchen Vorteil hat er davon, deinen Artikel zu lesen?

Achte deshalb darauf, dass deine Überschrift deinem Leser immer etwas verspricht. Wenn das der Fall ist, dann kommunizierst du automatisch einen Nutzen.

Beispiel:
7 einfache Tricks, um großartige Überschriften zu schreiben – Vladislav Melnik von Chimpify spielt in dieser Überschrift mit einem leichten Widerspruch, Power-Wörtern und konkreten Zahlen. Besonders clever: Die großartigen Überschriften sind mit einfachen Tricks zu haben. Das macht doch neugierig, oder?

überschriften schreiben: SEO Master Checklist 1

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2. Verwende spezifische Zahlen

Zahlen verleihen deinen Überschriften Glaubwürdigkeit.

Sie machen schwammiges Blabla greifbar und verwandeln es in ein konkretes Versprechen. Dabei funktionieren sehr große oder sehr kleine Zahlen erfahrungsgemäß am besten.

Damit deine Zahl richtig wirkt, schreibst du sie in der Überschrift als Nummer. Vergiss mal, was du damals im Deutschunterricht gelernt hast 😉

Beispiel:
73 Tipps, die Dein Facebook-Marketing auf ein neues Level bringen – Nicht weniger als 73 Tipps für besseres Facebook-Marketing verspricht die Überschrift von Seokratie. Wenn das mal kein Wort ist?

3. Überschriften mit Powerwörtern schreiben

Powerwörter sind emotionsgeladene Wörter, die beim Lesen eine psychologische oder emotionale Reaktion auslösen. Sie werden verwendet, um die Leser und Kunden zum Handeln zu bewegen.

Bereits einer dieser Begriffe sorgt dafür, dass jemand eher auf deine Überschriften klickt. Achte deshalb darauf, dass du jede Überschrift mit einigen dieser Power-Wörter würzt.

Hier ist eine kleine Auswahl an Power-Wörtern, die du in deine Überschriften schreiben kannst:

  • Angebot
  • Ankündigung
  • bemerkenswert
  • einfach
  • erstaunlich
  • großartig
  • Herausforderung
  • jetzt
  • kostenlos
  • lustig
  • Magie
  • merkwürdig
  • mühelos
  • mühsam
  • Neuvorstellung
  • plötzlich
  • revolutionär
  • Schnäppchen
  • schnell
  • schockierend
  • Problem
  • sensationell
  • Tipp
  • Trick
  • überraschend
  • unglaublich
  • Verbesserung
  • Vergleich
  • wichtig
  • Wunder

Beispiel:
11 brillante WordPress Plugins, um die Benutzerfreundlichkeit Deines Blogs zu verbessern – Statt der üblichen Einfachs, Schnells und Großartigs wählt Neil Patel für seine Überschrift ein Power-Wort, das noch etwas weniger abgenutzt ist und sich somit von der grauen Masse abhebt. Ein brillanter Schachzug 😉

Falls du noch Inspiration suchst, habe ich in diesem Artikel über 1200 Powerwörter für dich gesammelt.

4. Benutze diese vier Indefinitpronomen

Ein persönlicher Tipp von mir: Wenn es passt, verwende Indefinitpronomen in deinen Überschriften. Wenn Du die Begriffe Immer, Niemals, Jeder oder Niemand verwendest, bekommen deine Überschriften eine Art Allgemeingültigkeit.

  • Immer
  • Niemals / Nie
  • Jeder
  • Niemand

Tipp: Verwende diese vier Begriffe vorsichtig und sparsam – der Grat zum Clickbait ist sehr schmal. Der Einsatz muss daher gekonnt sein.

Beispiel:
Überschriften schreiben, über die garantiert niemand hinweg scrollt – 11 Tipps – der Artikel, den du gerade liest 😉

5. Nutze dein Fokus-Keyword

Eigentlich ist es ein alter Hut: Dein Fokus-Keyword gehört in den SEO-Titel. Deshalb packst du es am besten auch direkt in deine Überschrift. Dabei ist es wichtig, dass dein Keyword eher an den Anfang als am Ende der Überschrift steht.

Natürlich kannst du deinen SEO-Titel und deine Überschrift auch einzeln schreiben, hast dann allerdings auch den doppelten Aufwand.

Beispiel:
Überschriften schreiben, über die garantiert niemand hinweg scrollt – 11 Tipps – wie du siehst wurden in der Überschrift dieses Artikels gleich mehrere Tipps umgesetzt. Das Fokus-Keyword ist hier “Überschriften schreiben”.

6. Schreib kurze Überschriften

Nutzer in sozialen Netzwerken und in den Google-Suchergebnissen überfliegen viele Überschriften in Sekundenbruchteilen. Wenn deine Überschrift ihren Nutzen nicht auf den ersten Blick offenbart, scrollen die meisten einfach weiter und klicken auf die nächste.

Deshalb liegt die Würze mal wieder in der Kürze. Beschreibe in wenigen Worten, statt zu schwafeln.

Ein natürliches Limit, an dem du dich orientieren kannst, ist der Titel in den Google-Suchergebnissen. Dort stehen dir 60 Zeichen für deine Überschrift zur Verfügung. Alles, was darüber hinaus geht, wird abgeschnitten. Dass das nicht gut ist, muss ich dir nicht erklären, oder? 🙂

Tipp: Schreibe deine Überschrift direkt im Snippet-Editor deines SEO-Tools. So bekommst du in Echtzeit Rückmeldung, ob die Länge deiner Überschrift noch im Rahmen ist – und darüber hinaus einige weitere Informationen zu deiner Überschrift.

Beispiel:
Was ist Content-Marketing? – Mit nur drei Wörtern ist die Überschrift, hinter der sich ein Artikel der den Begriff Content-Marketing genauer erklärt kurz und knackig. Außerdem formuliert  Maximilian von Hubspot die Überschrift noch als Frage.

7. Benutze W-Fragen

Die W-Fragen sind dir bewusst oder unbewusst bestimmt schon einige Male über den Weg gelaufen. Diese 4 W-Fragen sind:

  • Was?
  • Warum?
  • Wie?
  • Wann?

Für deine Blogartikel kannst du dir diese Fragen zu eigenen machen, indem du sie in deinen Überschriften verwendest. Direkt oder indirekt formulierte Fragen in Überschriften sorgen dafür, dass Nutzer schon rein intuitiv die Antwort wissen wollen. Es liegt einfach in uns Menschen, dass wir keine offenen Fragen mögen.

Und in unserem Fall gibt es die Antwort auf die Frage aus der Überschrift, wenn der Nutzer auf den Artikel klickt 🙂

Beispiel:
Wie du in 5 Schritten bessere Texte für deinen Blog schreibst – Direkte Ansprache des Lesers mit du, eine konkrete Zahl, die das Thema greifbar macht und natürlich die Formulierung der Überschrift als indirekte Frage mit dem W-Wort Wie. Ein weitere Überschrift, die du dir gerne als Vorbild nehmen kannst, von Janneke von Blog Your Thing.

8. Sprich die Leser direkt an

Mit deinem Blog erreichst du hunderte, wenn nicht tausende Leser. Zurecht kann man diesen damit als Massenmedium bezeichnen.

Allerdings gibt es noch eine andere Perspektive: Beim Lesen von Blogartikeln ist jeder von uns allein. Es ist damit eine direkte Kommunikation zwischen deinem Leser und dir. Und nicht mit einer großen Masse von Menschen.

Sprich deinen Leser deshalb nicht nur im Text, sondern bereits in der Überschrift direkt mit du an.

Tipp: Grundsätzlich ist die Ansprache deines Lesers mit du am persönlichsten und funktioniert erfahrungsgemäß am besten. Je nach Zielgruppe ist das du unter Umständen nicht möglich oder unpassend. Vermeide in dem Fall die direkte Ansprache in der Überschrift. Überschriften mit Sie wirken noch distanzierter als eine neutrale Formulierung und haben damit eher einen negativen Effekt.

Beispiel:

Wie du den WordPress Wartungsmodus deaktivierst – Jonas von WordPress Ninjas verwendet in seiner Überschrift zum WordPress Wartungsmodus nicht nur eine indirekte Frage, sondern spricht den Leser auch direkt mit du an.

9. Drück dich klar und konkret aus

Verwirrung sollte das letzte sein, woran ein Leser im Zusammenhang mit deinem Blog denkt.

Wer unsicher ist, klickt nicht auf deine Überschrift, liest deinen Artikel nicht und abonniert auch nicht deinen Newsletter. Beschränke dich in deiner Überschrift deshalb auf eine glasklar formulierte und unmissverständliche Aussage.

Finde am besten ein Beispiel oder beschreibe den Begriff Bildhaft. Menschen wollen sich etwas vorstellen können, wollen ein möglichst konkretes Bild im Kopf.

Beispiel:
Evergreen Content: So machst Du Deine Inhalte zum Traffic-Goldesel! – Die Überschriften von Seokratie sind nicht nur klar formuliert und einfach zu verstehen, sondern auch oft sehr bildlich. Der Traffic-Goldesel erzeugt in dieser Überschrift sofort Bilder im Kopf.

10. Schreibe Überschriften mit einem Augenzwinkern

In vielen Lebenslagen ist eine ordentliche Schippe Humor die beste Antwort. Auch Überschriften bilden da keine Ausnahme.

Du darfst deine Leser zum Schmunzeln bringen. Das ist ausdrücklich erlaubt. Überschriften, die sich selber nicht allzu ernst nehmen, können zwischen all den Fakten und Tipps einiges an Aufsehen erregen.

Wichtig ist, dass du dabei auch wirklich originell bist und platte Wortspiele vermeidest. Also lass den erstbesten Witz, der dir einfällt, links liegen und denke etwas weiter.

Beispiel:
5 Dialog-Booster – Besieg die Prinzessin in dir, schreib endlich für deine Kunden – Neben den mehrfach genannten Elementen wie Zahlen und Power-Wörtern, verwendet Daniela Rorig von Textmatters auch dezenten Humor in ihrer Überschrift. Die Aussage: Schreibe für deine Kunden, nicht für dich. Sehr schöne, bildliche Überschrift.

11. Schreib kontroverse Überschriften

Du kannst auch Kontroversen oder Widersprüche in deinen Überschriften verwenden. Widersprüchlichkeit erzeugt Neugierde und damit Aufmerksamkeit.

Versteh mich nicht falsch: Das bedeutet nicht, dass du etwas in deine Überschriften schreiben sollst, das der Artikel nicht hergibt. Vielmehr geht es darum, deinen Leser durch ein unerwartetes Überraschungsmoment in den Artikel zu locken.

Beispiel gefällig?

Beispiel:

5 Warnsignale, dass du KEINEN Blog starten solltest – Natürlich eine starke Kontroverse, mit der in dieser Überschrift von Schreibsuchti gearbeitet wird. Warum sollte mir ein Blogger erzählen, dass ich keinen Blog erstellen soll? Ich bin jetzt schon neugierig…

Tipp: Verwende auch Kontroversen und Widersprüche mit Bedacht. Beides kann aus Sicht deines Lesers ganz anders klingen und mächtig nach hinten losgehen. Hilfreich ist es in jedem Fall, wenn du dich beim Schreiben in die Perspektive deines Lesers hineinversetzt.

Fazit: Überschriften schreiben

Mit diesen elf einfachen Tricks kannst du ganz locker bessere Überschriften schreiben. Deine Blogartikel stechen aus der Masse heraus, erzielen mehr Klicks und du bekommst einen neuen Leser und vielleicht sogar einen neuen Kunden.

Alles, was du tun musst, ist ein Versprechen zu machen, spezifische Zahlen, sowie Power-Wörter und Indefinitpronomen zu verwenden. Verwende die vier W-Fragen, sprich deinen Leser persönlich an, halte dich dabei kurz und integriere aus SEO-Gründen auf jeden Fall dein Fokus-Keyword.

Ich empfehle dir, nicht gleich alle Tipps auf eine Überschrift anzuwenden 😉 Vielleicht überlegst du dir ja stattdessen 1-2 eigene Überschriften-Formeln, um deine Überschriften in Zukunft nicht nur unwiderstehliche, sondern auch unverkennbar zu machen?

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Andreas Mühlbauer

WordPress-Experte, SEO-Nerd und Content Creator mit über 10+ Jahren Erfahrung. Täglich am Programmieren, Websites optimieren und Videos schneiden. Ansonsten findest du ihn meistens auf einem Surfbrett oder beim Wandern in den Bergen wieder.

2 Gedanken zu „Überschriften schreiben, über die garantiert niemand hinweg scrollt – 11 Tipps“

  1. Vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag. Ich schreibe leider immer zu lange Überschriften… Da teste ich direkt mal Deine Tipps!
    Viele Grüße von Sanne

    • Hi Sanne,
      danke für dein Feedback 🙂
      Am besten ist es wirklich, wenn du dir ein paar eigene Überschriften-Vorlagen überlegst. Das spart Unmengen an Zeit und du gehst solchen Problemen weitestgehend aus dem Weg.
      Viele Grüße
      Andreas

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